Ein neues Sportgerät
Die Vorgeschichte
Nach über 20 Jahren der Holz- und Holzkohle bzw. Brikettverbrennung habe ich den Schritt gewagt und einen Systemwechsel vorgenommen. Ich bin auf einen „Gasgrill“ umgestiegen.
Die Vorüberlegungen
Normalerweise wechselt man nicht so einfach das System. Also, ich zumindest mal nicht. Ich hab davor eine ziemliche Recherche betrieben. Und damit das Ganze sinnvoll läuft, muss man sich ein paar Fragen stellen.
- Muss es ein Markengerät sein und wenn ja, welche Marke?
- Wie groß darf der Grill überhaupt sein?
- Welche Ausstattung muss er haben, was ist „nice2have“?
- Welches Zubehör ist weiterverwendbar?
- Und dann bleibt da das Budget…. was genehmigt der Finanzminister?
Wenn man die Fragen so liest, ist das doch ganz einfach. Favorisierten Hersteller aussuchen und dann irgendwie drum herum suchen. So ungefähr treffen wir ja unsere Entscheidungen. Der Bauch denkt und der Verstand versucht die Entscheidung des Bauches zu erklären. Aber genau das wollte ich nicht. Ich musste also eine Reihenfolge festlegen.
Was ist rationeller als das Budget? Richtig, nichts. Also gehört die Frage nach dem Budget nach ganz oben. Und zwar, bevor man sich irgendwelche Sportgeräte anschaut. Ansonsten ist das wieder der Bauch…
An die zweite Stelle habe ich dann die Größe gestellt. Was nützt mir ein Top-Modell, wenn es nicht passt. Da der Grill mal auf einem Balkon stehen könnte, muss man sich mal die „gängigen“ Balkone anschauen. Dann hat man ein Tiefenmass. Das reicht zur Orientierung.
Danach kommen dann Themen wie Bedienbarkeit und Ausstattungen. Positiv wie negativ, also was ich möchte und was nicht. Und an den Schluss habe ich dann tatsächlich die Marke gesetzt. Auch nicht einfach so, sondern von Zufriedenheit und Qualität geprägt.
Und so standen die Rahmendaten fest:
- Budget: 2000,- Euro
- Größe: Max. 120cm breit
- Ausstattungen, was ich möchte:
- Er muss von vorne „bedienbar“ sein. Und zwar komplett. Falls er auf einem Balkon am Rand steht.
- Ich muss wieder alles machen können (siehe oben)
- Ich kann mein Zubehör einsetzen (nach Möglichkeit)
- Ich möchte einen Seitenkocher
- Ausstattungen, was ich nicht möchte:
- Ich möchte keinen Seitenkocher
- Ich brauche keinen „smarten Grill“
Ist der berufliche Einschlag zu merken? Das ich auch mit Ausschreibungen zu tun hatte und habe? Ich glaube schon. ?
Spätestens beim Seitenkocher merkt man, wie schwer ich mich getan habe. Bis ich im Forum des Grillsportverein einen Hinweis gelesen habe. Anstatt Seitenkocher einfach eine Induktionsplatte nehmen. Die gibt es einzeln mit Schukostecker und funktionieren genauso gut. Der Test, ob das Equipment auf diese Platte passt, ist auch ganz einfach. Man hält einen Magneten unten dran. Bleibt er „kleben“, ist alles in Butter. Und so wurde vorab schon einmal über eine gut bekannt Kleinanzeigenseite eine Induktionsplatte gekauft, ausprobiert und die Idee für sehr gut befunden. Somit war klar: Ich brauche / will keinen Seitenkocher mehr.
Bei der Größe eines Grills gilt es auch die Abstände zu Wänden und brennbaren Materialien einzuhalten. Also darf an nicht nur das reine Außenmaß betrachten, sondern muss auch das „ringsherum“ anschauen. Nächstes Problem, denn das steht nicht überall. Man muss beim Verkäufer und oder beim Hersteller nachfragen. Dazu aber später mehr.
Dann kommt schon die Frage nach dem „was brauche ich“? Es ist oben schon definiert. Hier wird es nur konkreter.
- Backburner – Für den Spießbraten
- Power – für die Pizza
- Platz – für indirektes „Low&Slow“
- Normales Grillen muss auch möglich sein ?
So sah dann meine Wunschliste aus. Und ich ging erstmal auf die Suche. Schnell stellte ich fest, die Kombination „ohne Seitenkocher, mit Backburner“ trennt die Spreu vom Weizen. Ein weiteres „Killerargument“ ist die Bedienung von vorne. Bei den meisten Grills wird die Fettauffangschale nach hinten heraus gezogen.
Für die Qualität und das haptische Gefühl bin ich auch immer wieder in Grillshops und Baumärkten zu den Grills gestürmt und habe sie „angefasst“ und „gewackelt“.
Sehr schnell gab es dann nur noch ein knappes Dutzend von entsprechenden Geräten. Da nicht alle Daten über Shops und Websites zur Verfügung standen, schrieb ich also die Hersteller an und fragte nach den fehlenden Daten. Spannenderweise ist genau hiernach das Bild sehr klar. Man mag das nicht glauben. Ich bin davon ausgegangen, dass gerade in diesen Zeiten, sind die Hotlines / Servicemitarbeiter zwar überlaufen, jedoch an jedem Geschäft interessiert sind. Ich erwarte also keine Antwort sofort. Jedoch nach einer guten Woche sollte etwas da sein. Hab ich gedacht. Und mich wahnsinnig getäuscht.
- Ich habe mir 11 Geräte rausgesucht
- 5 Hersteller / Händler angeschrieben
- Innerhalb einer Woche 1 Antwort bekommen
- Nach 3 Wochen eine zweite Antwort bekommen
- Und das war es. Bis heute!
So kann man sich Geschäfte auch verhageln. Für mich unverständlich, aber okay.
So bin ich dann letztendlich beim Outdoorchef, im weitern kurz ODC genannt, gelandet. Zur Wahl standen ein DualChef und Gas-Kugelgrill. Ursprünglich war der Lugano im Gespräch. Aber mit der E ntscheidung „Seitenkocher“, wurde aus dem Lugano ein Arosa. Meine Fragen nach dem Zubehör wurde sogar noch detaillierter beantwortet, als ich das erwartet hätte. Dazu ein bisschen lesen in Facebookgruppen und wieder dem Grillsportverein und die Entscheidung war gefallen. Als ich dann noch im Juli ein unschlagbares Angebot gefunden habe, war die Entscheidung fixiert.
ODC Arosa 570G Grey Steel
Lieferung und Aufbau
Mein Angebot umfasste den Arosa 570G Grey Steel, den Gusseisen-Wabenrost, das Gourmet-Check und die Abdeckhaube. Da musste ich einfach zuschlagen. Nun begann das Warten. Es war die Hölle ?. Nach ungefähr 8 Tagen stand dann das neue Gerät vor der Tür. Geliefert auf einer Europalette. Gute 100 KG schwer.
Nach Lieferung begann dann der Aufbau. Erstmal Auspacken und sortieren. Alle Teile waren ordentlich und versandsicher verpackt. Als dann alles vor mir lag, war ich ziemlich beeindruckt. Viele Teile. Und eine „Dokumentenmappe“. Bedienungsanleitung, Aufbauanleitung, Garantiedokument und ein bisschen Werbung zur Registrierung. Nicht zu vergessen die Kleinteile und das Werkzeug. Nicht einfach in einer Tüte und dann erst einmal Teile zählen, sondern in einer Blisterverpackung und sauber nummeriert. Schon an dieser Stelle war ich endlos begeistert.
Also ab an den Aufbau. Dank einer super Aufbauanleitung und der Sortierung der Teil überhaupt kein Problem. Und mit der tatkräftigen Unterstützung durch den Junior war es schnell und sicher erledigt. Die Passgenauigkeit der Teile hat sein übriges dazu getan.
Anheizen
Das erste Grillen
Natürlich wurde auch gleich gegrillt. Um das Ganze kennen zu lernen, was Kurzes. Man muss sich ja langsam herantasten. Und die Wirkungsweise des Trichters verstehen.
Ich habe die indirekte Position eingestellt. Den grosser Brenner auf „mittlere Kraft“ und bin beim Deckel auf 220° Grad gekommen. Das war für mich okay und dann wurden 6 Nackensteaks und 4 Würschtl draufgelegt. Deckel zu und warten. Nach 10 Minuten Deckel auf und Begutachten. Das sah schon gut aus. Und aus Gewohnheit einmal gewendet. Deckel zu. Wieder nach 10 Minuten waren die Nackensteaks schon auf der Zielgerade. Jetzt noch zwei kleinere Lammkoteletts und zwei Hähnchenbrustfilets drauf. Temperatur leicht erhöht und knapp 5 Minuten später konnten wir essen.
Die Würschtl brauchten etwas länger um braun zu werden, das Ergebnis zählt aber. Und da sie eh meist als 2. Gang serviert werden, ist das auch nicht so schlimm.
Fazit
Für den Anfang alles richtig gemacht. Ich werde dann noch den Pizzastein mit dem Aufsatz von Moesta testen. Natürlich auch den Spießbraten. An der Stelle sei gesagt: Ich kenne die Behauptung, dass braucht man nicht. Aber brauchen und wollen….
Ich habe das Gefühl, es wird schöner, wenn sich der Braten dreht. Und eine ordentlich Portion Gyros, die sich nicht gedreht hat, ist kein Gyros ?
Somit „Daumen hoch“ für den Outdoorchef und mein neues Sportgerät Arosa 570G GreySteel.
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